Wer auf Reisen gehen will, muss an vieles denken: Was sollte ich einpacken, wann muss ich mich auf den Weg machen oder was passiert eigentlich, wenn ich auf dem Schiff krank werde? Dieser letzten Frage wollen wir uns hier widmen und schauen, welche medizinische Versorgung es auf einer Flusskreuzfahrt gibt.
Welche medizinische Versorgung ist an Bord gewährleistet?
Die meisten modernen, großen Schiffe verfügen über ein eigenes kleines Hospital, in dem sie sowohl die Crew als auch Passagiere betreuen. Auf kleineren Schiffen ist meist zumindest eine Arztpraxis mit den wichtigsten Instrumenten vorhanden. Hier arbeiten ausgebildete Pflegefachkräfte und Ärzte rund um die Uhr, damit Sie ihre Reise genießen können.
Was sagt das Gesetz zur medizinischen Betreuung an Bord?
Die Internationale Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen empfiehlt, dass ab 100 Passagieren und einer Reisedauer ab drei Tagen mindestens ein und ab 800 Passagieren (dabei ist die Crew jeweils mit eingeschlossen) zwei Ärzte an Bord sein sollten.
Natürlich können nationale Regelungen von diesem Richtwert abweisen. So ist es in Deutschland beispielsweise schon ab 75 Passagieren und einer Reisedauer ab drei Tagen Pflicht einen Arzt dabei zu haben.
Hebammen gibt es an Bord nicht
Da die Optionen an Bord eines Flusskreuzfahrtschiffes begrenzt sind, gibt es keine Spezial-Mediziner wie beispielsweise Hebammen oder Geburtshelfer. Das hat übrigens zur Folge, dass hochschwangere Frauen meist keine Flusskreuzfahrt antreten dürfen, da die Ärzte und das Pflegepersonal im Allgemeinen nicht für eine Geburt ausgerüstet sind.
Wofür sind die Ärzte an Bord ausgebildet?
Die Schiffsärzte sind in der allgemein-, notfall- und präventivmedizinischen Versorgung geschult. Das bedeutet, dass sie auch Erste-Hilfe-Maßnahmen und die Herz-Lungen-Wiederbelebung beherrschen. Außerdem überwachen Schiffsärzte die Hygienestandards an Bord und beugen Epidemien vor.
Knochenbrüche, Seekrankheit und Impfungen – alles in einem
Schiffsärzte sind dafür ausgebildet, in jeder Situation Abhilfe zu schaffen – egal, ob Sie Magen-Darm-Probleme, Kreislaufstörungen, eine Erkältung, einen Sonnenstich oder –brand oder einen Knochenbruch haben. Sogar wenn Sie eine Impfung benötigen, werden sie Ihnen weiterhelfen können. Alles in allem sind Schiffsärzte mit dem Allgemeinarzt zu Hause zu vergleichen.
Wann sollte ich mich an den Schiffsarzt wenden?
Wenn Sie schon vor Antritt der Reise in medizinischer Behandlung waren, sollten Sie dem Schiffsarzt umgehend Bescheid sagen. So kann dieser sich auf Sie und Ihre Bedürfnisse rechtzeitig einstellen.
Was ist, wenn ich dauerhafte medizinische Versorgung (z.B. Dialyse) benötige?
Wenn Sie auf dauerhafte medizinische Versorgung angewiesen sind, sollten Sie unbedingt zuvor in Ihrem Reisebüro nachfragen, ob diese auf der Kreuzfahrt gewährleistet werden kann. Auf den meisten großen Schiffen sind Möglichkeiten zur Versorgung gegeben. Kleinere Flusskreuzfahrtschiffe hingegen sind eher selten so umfassend ausgestattet.
Diagnoseschein mitnehmen
Außerdem sollten Sie in solchen Fällen unbedingt einen Diagnoseschein bei sich haben, gerade wenn Sie im Ausland unterwegs sind. Das gilt auch, wenn Sie an einer chronischen Erkrankung leiden. Es kann nicht immer garantiert werden, dass der Arzt Ihre Muttersprache spricht und der Diagnoseschein wird ihm helfen, herauszufinden, was Ihnen fehlt.
Wann fallen die Arztkosten an?
Arztkosten müssen sofort auf dem Schiff beglichen werden. Sie können aber im Nachhinein von der Krankenkasse erstattet werden, falls Sie, wenn nötig, eine Auslandskrankenversicherung abgeschlossen haben.
Um den Arztbesuch zu vermeiden: Die Reiseapotheke
Da ein Schiffsarztbesuch sehr kostspielig werden kann, wollen wir ihn wohl doch lieber vermeiden. Dafür ist vor allem die Reiseapotheke gut! Doch was sollten Sie unbedingt einpacken?
Nicht nur Mittel gegen Seekrankheit
Obwohl am offensichtlichsten, sollten solche Medikamente nicht Ihr einziger Begleiter sein. Wichtig könnten außerdem werden:
- Pflaster / Mullbinden
- Desinfektionsmittel
- Fieber- und Schmerztabletten
- Erkältungsmittel (Nasenspray, Halsschmerztabletten, Hustensaft)
- Durchfalltabletten
- Fieberthermometer
Alles, was Sie sonst noch benötigen!
Leiden Sie unter Krankheiten für die Sie spezielle Medikamente benötigen, also zum Beispiel Herzstörungen oder Rheuma, sollten Sie unbedingt genügend eigene Medikamente mit sich führen, da es keine Garantie gibt, dass diese an Bord vorhanden sind.