Zu den beliebtesten Flusskreuzfahrten in Europa zählen die Reisen auf dem Rhein. Er liegt mitten in Europa und verbindet neun Länder miteinander. Wenn man sich in Köln, wo die meisten Flussreisen starten, an Bord begibt zu einer Fahrt in Richtung Norden, dann geht es nach Holland zum Delta der Flüsse Rhein, Maas und Schelde, zum Marker- und IJsselmeer und zu den Kanälen Belgiens. Es ist die geschichtsreiche Gegend der Handelsstädte Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen und Gent.
Antwerpen
Zu den bekanntesten Bauwerken der Stadt gehört die Liebfrauenkathedrale, auf niederländisch Onze-Lieve-Vrouwekathedraal. Sie blickt auf eine wechselhafte Geschichte zurück: Im 14. Jahrhundert auf die Fundamente einer alten Marienkapelle erbaut, wurde sie im Zuge der Reformation im 16. Jahrhundert ein Opfer der Bilderstürmer: Kunstwerke und Einrichtung wurden entfernt oder vernichtet. Im 18. Jahrhundert plünderten französische Besatzungstruppen das Gebäude und nutzten es als Viehstall. Der Turm gehört seit 1999 zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Ein weiterer Höhepunkt, den man sich während einer Rheinkreuzfahrt gönnen kann, ist das Plantin-Moretus-Museum mit der ältesten erhaltenen Buchdruckerei, einer typografischen Schatzkammer und einer bedeutenden Sammlung von Druckgrafiken aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Andere Attraktionen sind die Werkstatt von Peter Paul Rubens (Rubenshaus) und das Red Star Line Museum.

Die Skyline von Antwerpen, Foto: © Jules Grandgagnage, Lizenz: Creative Commons CC BY-SA 4.0, Quelle: Wikimedia Commons.
Rotterdam
Rotterdam ist die größte Hafenstadt des Kontinents. So ist es nicht verwunderlich, dass die meisten Sehenswürdigkeiten hier mit Wasser zu tun haben. In einem der Hafenbecken wird ein Kriegsschiff des 18. Jahrhunderts originalgetreu rekonstruiert. Es handelt sich um „De Delft“, die auf den Grund der Nordsee sank.
Es lohnt sich auch der Besuch des „Diergaarde Blijdorp“ – des Rotterdamer Zoos mit seinem faszinierenden „Oceanium“: einem 22 Meter langen Tunnel auf dem Meeresgrund, von dem aus viele Meeres- und Küstentiere wie Haie, Schildkröten, Otter, Papageientaucher und Königspinguine beobachtet werden können.
Einen genussreichen Bummel verspricht auch die Markthalle Rotterdam. Auf einer fußballfeld-großen Fläche bietet sie viele Stände mit frischem Fisch, Fleisch, Obst, Gemüse und anderen Delikatessen – ein durchaus lohnenswertes Ziel auf einem Landgang während der Flusskreuzfahrt.
Das Wahrzeichen von Rotterdam ist übrigens der 185 Meter hohe Euromast. Er wurde 1960 anlässlich der internationalen Gartenschau „Floriade“ eröffnet. Ursprünglich war er „nur“ 101 Meter hoch, doch als ihn die medizinische Fakultät mit 114 Metern überholte, wurde der „Space Tower“ aufgesetzt.

Der Euromast in Rotterdam, Foto: © Quistnix, Lizenz: Creative Commons CC BY-SA 3., Quelle: Wikimedia Commons.
Amsterdam
Amsterdam kann man nicht beschreiben – man muss einfach da gewesen sein. Die alte Hansestadt hat so viel zu bieten: wunderbare Plätze, ehrfurchtgebietende Fassaden und malerische Grachten und Kanäle. Sie zeigt sich zu jeder Jahreszeit von einer anderen attraktiven Seite. Man benötigt keinen Plan, sondern kann sich einfach treiben lassen.
Da während einer Flusskreuzfahrt nur ein paar Stunden Zeit sind, die Stadt kennenzulernen, empfiehlt sich auf jeden Fall eine Grachtenfahrt – denn vom Wasser aus hat man den besten Blick auf die schiefen Backsteinhäuser. Für die berühmten Museen wie das Rijksmuseum, wo die bedeutendsten Kunstwerke niederländischer Künstler und Maler wie Rembrandt gezeigt werden, braucht man sehr viel Zeit – nicht nur für die Besichtigung, sondern auch, um überhaupt eine Eintrittskarte zu bekommen. Auch für den Museumsplein mit dem Van Gogh-Museum und beim Anne-Frank-Haus an der Prinsengracht muss man mit langen Warteschlangen rechnen.
Wer gern bummeln geht, der wird sich im Jordaan Viertel wohlfühlen: Dort gibt es viele kleine Lädchen, hübsche Cafés und ein wunderbares Flair mit pittoresken Häuserfassaden.

Amsterdam, Foto: © na4ev, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pixabay.com.
IJsselmeer und Markermeer
Bei einer Rheinkreuzfahrt in den Norden kommt man meist auch im Ijsselmeer vorbei. Diese Gegend besitzt wunderschöne alt-holländische Dörfer und kleine Städte. Es heißt, hier sei eine der authentischsten Gegenden Hollands: mit den traditionellen Fischerdörfer Monnickendam, Marken, Volendam und der Käsestadt Edam. Man findet hier noch die typischen Häuser und die Volkstrachten, die an die Vergangenheit erinnern.
Sehenswert ist das Dorf Marken, das im 13. Jahrhundert durch eine Sturmflut vom Festland getrennt wurde. Erst seit 1957 ist die Insel über einen Deich wieder mit dem Festland verbunden. Weil die Bewohner regelmäßig mit Fluten kämpfen mussten, erbauten sie ihre Häuser auf Stelzen und Erdhügeln.

Die kleine Hafenstadt Lemmer am IJsselmeer, Foto: © S. Möller, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Wikimedia Commons.
Quellen
flussreisender.wordpress.com
blog.liebhaberreisen.de
www.holland.com